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Calvin, 3 Jahre Hilda, 3 Jahre
Geboren 2014. Sein Vater berichtet: Im Alter von ca. einein- Hilda ist mir aufgefallen, weil sie von
halb Jahren habe Calvin eine kleine Batterie verschluckt (Juli 2015). ihrer 80-jährigen Großmutter aus einer
Das Kind wurde aus 80 Kilometern Entfernung wegen Schluckbeschwerden Entfernung von 40 Kilometern nach St.
nach St. Luke’s gebracht, die Röntgenaufnahme bestätigte die Batterie in der Luke’s gebracht wurde. Sie saß auf
Speiseröhre und Calvin wurde im Zentralkrankenhaus Bulawayo dem Facharzt ihrem Bett, traurig schauend, sie hat
vorgestellt. Die Batterie wurde aus der Speiseröhre entfernt und Calvin nach mich nicht angeschaut und ich konnte
Hause entlassen. Im Januar 2016 wurde Calvin halbverhungert erneut in St. sie nicht zu einem Lächeln bewegen,
Luke’s vorgestellt. Wegen Verdacht auf Verengung der Speiseröhre musste Hilda ist AIDS und Tuberkulose positiv
Calvin zu einem Thoraxchirurgen nach Harare verlegt werden. Zwei Opera- getestet worden. Nach sechs Wochen
tionen waren notwendig, um die Speiseröhre funktionsfähig zu erhalten. konnte sie nach Hause entlassen werden
und kommt regelmäßig zu Kontrollun-
tersuchungen. Ich habe sie in ihrem Hei-
matkral besucht. Dort habe ich die acht-
jährige Miselia getroffen, die sich
freundschaftlich und rührend um Hilda
kümmert. Die 80-jährige Großmutter
wird auch von den Nachbarn unterstützt.
Mark, 6 Jahre
Vor einem Jahr war der jetzt
sechsjährige Junge, von über
200 Kilometern nach St. Luke’s
kommend, zur Abklärung seiner
Herzbeschwerden nach Bulawayo
verlegt worden. Im April dieses Jah-
res kam Mark zum dritten Mal mit sei-
ner Mutter: „Mark kann nicht eingeschult
werden, er wird immer schwächer.“ Aus den
Krankenunterlagen ist ersichtlich, dass Mark von Byo immer nach Hause
entlassen wurde, mit der Empfehlung, Medikamente für einen rheumati-
schen Herzfehler zu kaufen. Das Geld war nicht vorhanden oder die Medi-
kamente nicht vorrätig. Mark wurde jetzt zum dritten Mal nach Byo verlegt,
nachdem dem Kinderarzt zugesichert wurde, dass alle notwendigen Unter-
suchungen und Medikamente dem Zentralkrankenhaus bezahlt würden. Ich
habe Mark und seine Mutter im Zentralkrankenhaus besucht und mich ver-
gewissert, dass die Behandlung begonnen wurde. Im Juni werde ich über die
aktuelle Diagnose und notwendige Behandlung berichten.
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