Page 48 - Salibonani_7
P. 48
HUNGERSNOT
IN 2016 …
nde 2015 kamen die ersten Meldungen kinder erhielten morgens diese gesunde und
Evon Dr. Schales, der wie ein „Seismo- süße Mahlzeit und das traditionelle Sadza
graph des Afrikaprojektes“ immer wieder und Gemüse gab es mittags. Die Gemeinden
als Erster spürt, dass etwas nicht stimmt. Er vor Ort kümmerten sich um das Kochen und
berichtete in Mails und Telefonaten, dass Verteilen und die Lehrer organisierten, dass
Schulkinder ungewöhnlich oft mit Vergif- alle Schüler in die Schulen kamen, nicht nur
tungen ins Krankenhaus kamen, da sie gifti- zum Lernen, sondern auch zum Essen. Noch
ge Wildfrüchte gegessen hatten. Auf seine nie waren die Schulen so voll!
Nachfrage erklärten die Kinder, dass sie zu
Hause zu wenig Essen hätten und deshalb Dieses Projekt kostete über diesen langen
Beeren und Früchte in der Savanne sammel- Zeitraum bis heute weit über 100.000 Dollar
ten, um ihren Hunger zu stillen. Vor allem und brachte das Afrikaprojekt zum ersten
auf den langen Schulwegen sei dies notwen- Mal an seine wirtschaftlichen Grenzen.
dig, da sie sonst zu schwach seien, täglich in Doch Informationen in Wort und Bild über
die Schule zu gehen. das aktuelle Projekt auf allen Kanälen unse-
rer Öffentlichkeitsarbeit brachte eine riesige
Mehrere Ernten fielen durch eine lang Resonanz bei den Mitgliedern, Paten und
andauernde Dürre aus und die Bauern Freunden des Afrikaprojektes und das soge-
begannen ihr Vieh nach Südafrika zu ver- nannte „Feeding Programme“ wurde 2016
kaufen, bevor es starb, weil sie es nicht mehr bis heute erfolgreich in den Schulen umge-
füttern konnten. setzt.
Das Afrikaprojekt setzte sich sofort mit den Ein Extra-Danke geht hierbei auch an die
Schulleitern der 14 Partnerschulen in Ver- gemeinnützige Organisation „Ein Herz
bindung, die die beginnende Hungersnot in für Kinder“, die spontan das Afrikapro-
den umliegenden Dörfern des Matabelelan- jekt mit einer großen Spende und einem
des bestätigten. Grundsätzlich ist bis heute Brunnenbau in Daluka förderte.
das bekannte El Niño-Phänomen für eine
fast zweijährige Dürre in Simbabwe verant- Im Sommer 2016 flog unser Vorsitzender
wortlich. Oliver Schales nach Simbabwe und über-
zeugte sich an vielen Schulen vor Ort über
Der Vorstand des Afrikaprojektes beschloss die erfolgreiche Umsetzung des Projektes
sofort zu handeln und ein Schulspeisungs- und unterrichtete mit den einheimischen
programm für alle Schulen zu starten, bevor Lehrern in den vollen Klassen und durfte
Kinder verhungerten. Organisiert wurde EPap und Sadza in den Pausen kosten! Mitt-
dies über unsere Projektkoordinatoren Gor- lerweile hat es 2017 geregnet und es besteht
don, Vusa und Mthulisi. Wir kauften in Sim- Hoffnung auf erste erfolgreiche Ernten.
babwe das vitaminreiche Nahrungsergän-
zungsmittel EPap ein, das mit Lastwagen an Oliver Schales
alle Schulen transportiert wurde. Alle Schul-
48