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HUNGERSNOT










         														IN	2016 …







                                                nde 2015 kamen die ersten Meldungen   kinder erhielten morgens diese gesunde und
                                             Evon Dr. Schales, der wie ein „Seismo-  süße Mahlzeit und das traditionelle Sadza
                                             graph des Afrikaprojektes“ immer wieder   und Gemüse gab es mittags. Die Gemeinden
                                             als Erster spürt, dass etwas nicht stimmt. Er   vor Ort kümmerten sich um das Kochen und
                                             berichtete in Mails und Telefonaten, dass   Verteilen und die Lehrer organisierten, dass
                                             Schulkinder ungewöhnlich oft mit Vergif-  alle Schüler in die Schulen kamen, nicht nur
                                             tungen ins Krankenhaus kamen, da sie gifti-  zum Lernen, sondern auch zum Essen. Noch
                                             ge Wildfrüchte gegessen hatten. Auf seine   nie waren die Schulen so voll!
                                             Nachfrage erklärten die Kinder, dass sie zu
                                             Hause zu wenig Essen hätten und deshalb   Dieses Projekt kostete über diesen langen
                                             Beeren und Früchte in der Savanne sammel-  Zeitraum bis heute weit über 100.000 Dollar
                                             ten, um ihren Hunger zu stillen. Vor allem   und brachte das Afrikaprojekt zum ersten
                                             auf den langen Schulwegen sei dies notwen-  Mal an seine wirtschaftlichen Grenzen.
                                             dig, da sie sonst zu schwach seien, täglich in   Doch Informationen in Wort und Bild über
                                             die Schule zu gehen.               das aktuelle Projekt auf allen Kanälen unse-
                                                                                rer Öffentlichkeitsarbeit brachte eine riesige
                                             Mehrere  Ernten fielen  durch eine  lang   Resonanz bei den Mitgliedern, Paten und
                                             andauernde Dürre aus und die Bauern   Freunden des Afrikaprojektes und das soge-
                                             begannen  ihr  Vieh  nach  Südafrika  zu  ver-  nannte „Feeding Programme“ wurde 2016
                                             kaufen, bevor es starb, weil sie es nicht mehr   bis heute erfolgreich in den Schulen umge-
                                             füttern konnten.                   setzt.

                                             Das Afrikaprojekt setzte sich sofort mit den   Ein Extra-Danke geht hierbei auch an die
                                             Schulleitern der 14 Partnerschulen in Ver-  gemeinnützige Organisation „Ein Herz
                                             bindung, die die beginnende Hungersnot in   für Kinder“, die spontan das Afrikapro-
                                             den umliegenden Dörfern des Matabelelan-  jekt mit einer großen Spende und einem
                                             des bestätigten. Grundsätzlich ist bis heute   Brunnenbau in Daluka förderte.
                                             das bekannte El Niño-Phänomen für eine
                                             fast zweijährige Dürre in Simbabwe verant-  Im Sommer 2016 flog unser Vorsitzender
                                             wortlich.                          Oliver  Schales nach  Simbabwe und über-
                                                                                zeugte sich an vielen Schulen vor Ort über
                                             Der Vorstand des Afrikaprojektes beschloss   die erfolgreiche Umsetzung des Projektes
                                             sofort zu handeln und ein Schulspeisungs-  und unterrichtete mit den einheimischen
                                             programm für alle Schulen zu starten, bevor   Lehrern  in  den  vollen  Klassen  und  durfte
                                             Kinder verhungerten. Organisiert wurde   EPap und Sadza in den Pausen kosten! Mitt-
                                             dies über unsere Projektkoordinatoren Gor-  lerweile hat es 2017 geregnet und es besteht
                                             don, Vusa und Mthulisi. Wir kauften in Sim-  Hoffnung auf erste erfolgreiche Ernten.
                                             babwe das vitaminreiche Nahrungsergän-
                                             zungsmittel EPap ein, das mit Lastwagen an   Oliver Schales
                                             alle Schulen transportiert wurde. Alle Schul-

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